Lager Sandbostel
Kurze Geschichte des Lagers
Im August 1939 hatte das Heeresbauamt Bremen beschlossen ein Kriegsgefangenenlager zu errichten. Ende September 1939 brachte die Wehrmacht die ersten 3000 polnischen Kriegsgefangenen in das kurz zuvor, nahe des niedersächsischen Dorfes Sandbostel, eingerichtete Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager Sandbostel. Bis zur Befreiung am 29. April 1945 durchliefen mehrere Hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt das Lager. Ihre Behandlung war in völkerrechtlichen Verträgen geregelt, doch waren Verstöße bei allen Gefangenengruppen an der Tagesordnung.
Den sowjetischen Soldaten, die ab Oktober 1941 nach Sandbostel kamen, verweigerte die Wehrmacht aus weltanschaulichen Gründen jeglichen Schutz durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger und Krankheiten. Kriegsgefangene aus 55 Nationen durchliefen das Lager von 1939 bis 1945. Für jeden Gefangenen waren 2.5 Quadratmeter vorgesehen, auf engstem Raum wurde gekocht, geschlafen, gegessen, Wäsche gewaschen und auch Körperpflege verrichtet. So liegt es nah, dass in den engen, stickigen Baracken Konflikte an der Tagesordnung lagen.
Heute ist das Lager eine Gedenkstätte und wird von verschiedenen Vereinen instand gehalten und gepflegt. Erhalten und denkmalwürdig dekoriert wurden Baracken von sowjetischen Gefangenen. Auch die Oste-Hamme-Schule hilft, das Lager instand zu halten.
Träger der Stiftung Lager Sandbostel sind:
- Das Land Niedersachsen
- Der Landkreis Rotenburg (a.d. Wümme)
- Die Samtgemeinde Selsingen
- Die Gemeinde Sandbostel
- Die Kirchengemeinde Selsingen
- Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
- Der Gedenkstättenverein Sandbostel e.V.
- Der Verein der Geschichtsfreunde Sandbostel e.V.
- Der Verein Pro Europa e.V
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Textauszüge: Bremervörder Zeitung 20. 04. 2013
Bilder: H. Pfannmüller